Ernährung und Diabetes

notwendige Säule in der effektiven Diabetesbehandlung

Gesundheitszustand und Lebensqualität verbessern und erhalten

 

Grundsätzlich gelten für Menschen mit Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes dieselben Ernährungsempfehlungen. Die diabetesgerechte Ernährung ist eine notwendige Säule in der effektiven Diabetesbehandlung. Die Ernährungstherapie kann Gesundheitszustand und Lebensqualität der Betroffenen verbessern und langfristig erhalten. Da Menschen mit Typ-1-Diabetes fast immer schlank sind, aber der Großteil der Menschen mit Typ-2-Diabetes hingegen übergewichtig, müssen letztere verstärkt auf eine kalorienreduzierte, fettarme Ernährung kombiniert mit erhöhter körperlicher Aktivität achten.
 
Menschen mit Insulintherapie richten das Augenmerk auf Broteinheiten BE (entspricht 12 Gramm Kohlenhydrate) bzw Kohlenhydrateinheiten KE (entspricht 10 Gramm Kohlenhydrate), damit ist eine Abstimmung der Kohlenhydratmenge mit der Insulindosis möglich. Eine regelmäßige Verteilung der Kohlenhydratportionen über den Tag ist empfehlenswert und richtet sich auch nach der entsprechenden Insulintherapie.

    Für Menschen mit Diabetes gilt genauso wie für alle anderen, auf eine abwechslungsreiche, ausgewogene Mischkost zu achten. Ziel ist es, mit Genuss die richtige Auswahl, Menge und Zusammensetzung der Nahrungsmittel zu treffen, um das Wohlbefinden zu steigern und die Blutzuckereinstellung zu optimieren.

     

    „Sorge dich gut um deinen Körper. Es ist der einzige Ort, den du zum Leben hast.“
    Jim Rohn

     

    Der Ernährung bei Diabetes liegt keine Diät zugrunde und sie ist keineswegs eintönig. Menschen mit Diabetes wird eine ausgewogene, abwechslungsreiche Mischkost empfohlen. Die bewusste und genussvolle Gestaltung der Ernährung ist dabei das A und O. Eine schrittweise Umstellung der Ernährungsgewohnheiten verhilft langfristig zum Erfolg.

     

    Die Ernährungspyramide ist ein Hilfsmittel zur Darstellung in welcher Menge bzw. in welchem Verhältnis die einzelnen Lebensmittelgruppen zu sich genommen werden sollen. Die optimale Nährstoffverteilung in der Praxis basierend auf der Empfehlung nach der neuesten europäischen Leitlinie für Ernährung bei Diabetes:
     
    reich an Kohlenhydraten (45 - 60 % der Energiezufuhr)
    reich an Ballaststoffen (40g pro Tag)
    arm an Fetten (30 % der Energiezufuhr - nur bei Normalgewicht 35%)
    normal im Eiweiß (10-20 % der Energiezufuhr)

     

    Aufgrund der früher propagierten "Diabetesdiät" essen auch heute noch viele Menschen mit Diabetes zu wenig Kohlenhydrate. Statt dessen wird zu viel Fett und Eiweiß gegessen, um Insulin zu sparen, da diese im Gegensatz zu den Kohlenhydraten den Blutzucker nicht erhöhen.
     
    Diese Ernährungsweise führt nicht nur zu Übergewicht, erhöhten Blutfetten und erhöhter Harnsäure, sondern erhöht auch das Risiko für Gefäßerkrankungen. Herzinfarkt oder Schlaganfall können die Folge sein. Es ist für Menschen mit Diabetes nicht entscheidend, Kohlenhydrate zu sparen, sondern deren Gehalt in den Speisen und Getränken richtig einzuschätzen und die Blutzuckerwirksamkeit (Glykämischer Index) zu berücksichtigen.

     

    Die optimale Mahlzeitenzusammenstellung

    Die optimale Zusammenstellung einer Mahlzeit ist charakterisiert durch eine hohe Nährstoffdichte und eine niedrige Energiedichte.

    Die Mahlzeit beinhaltet:

    • eine Portion Eiweiß
    • eine Portion Beilage
    • Gemüse und/oder Salat

    Die Beilage ist der Kohlenhydratanteil der Mahlzeit. Zum Einsatz kommen klassischerweise Brot, Gebäck, Getreide und Getreideprodukte, Erdäpfel usw.

    1 Portion Beilage entspricht:

    • 1 – 2 fingerdicke Scheiben Brot oder 1 – 2 Stück Gebäck
    • 1 Handvoll Reis gekocht, Teigwaren gekocht, Getreide gekocht, Erdäpfel, Knödel,...

     

    Mahlzeitenrhythmus

    Regelmäßige Mahlzeiten beugen starken Blutzuckerschwankungen vor und haben einen günstigen Einfluss auf die Blutzuckerkurve.

    Wie viele Mahlzeiten werden täglich empfohlen?

    Das Grundgerüst des täglichen Speiseplans bilden 3 Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittag- und Abendessen). Zusätzlich sind 2 – 3 kleine Zwischenmahlzeiten möglich. Die Empfehlung für die Mahlzeitenhäufigkeit ist abhängig von Ihrem individuellen Therapiekonzept. Zwischen den Mahlzeiten sind Essenspausen einzuhalten.

    Die Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittag- und Abendessen) bilden das Grundgerüst des täglichen Speiseplans. Sie orientieren sich in ihrer Zusammensetzung an der optimalen Mahlzeitenzusammenstellung.

    Als Zwischen- bzw. Spätmahlzeit eignet sich beispielsweise 1 Becher Joghurt, 1 Stück Obst, 1 kleine Scheibe Brot mit Belag.

    Gewöhnen Sie sich an eine Regelmäßigkeit im Essalltag.

     

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    Unser Informationsangebot beinhaltet allgemeine Empfehlungen für eine gesunde Ernährung bei Diabetes mellitus. Eine individuelle Ernährungsberatung und detailliertere Informationen erhalten Sie bei einer Diätologin/einem Diätologen.


    Hier finden Sie weitere Informationen:
    Kohlenhydrate
    Ballaststoffe
    Fette
    Eiweiß
    Süßstoffe
    Richtig trinken
    Body-Mass-Index